Der abenteuerlichste Teil der Dachdämmung hat begonnen. Im Treppenhaus ist die Decke bis zu 4 Meter weit weg. Das Arbeiten auf Leitern ist mir zu unsicher, ein Gerüst scheint zu aufwändig.
Die Lösung war das Einbauen einer temporären Arbeitsebene. Drei Balken mit 60 * 80 mm im 70 cm Abstand wurden mit Balkenschuhen an den Wänden befestigt.
Treppenhaus mit den Balkenschuhen für die Arbeitsebene
Plattform aus OSB Platten
Der Boden besteht aus 2 OSB Platten in 28 mm Stärke
Der März 2017 war der erste Monat, bei dem die Erfassung des Solarertrages über den Victron Color Control lückenlos funktioniert hat. Somit konnten die Daten aus dem VRM Interface mal hergenommen werden, um den Solarertrag bzw. den Stromverbrauch genauer zu betrachten.
Im März 2017 hat die Solaranlage insgesamt 539,44 kWh Energie erzeugt. Davon sind 173 kWh ins Netz eingespeist, 183 kWh zur Batterie und 176 kWh direkt verbraucht worden.
Solarertrag März 2017 mit Verwendung
Der Verbrauch im März 2017 lag bei 429 kWh, die mit 132 kWh aus dem Netz gedeckt wurden, weitere 120 kWh kamen von der Batterie und 176 kWh von der Solaranlage als direkter Verbrauch.
Verbrauch März 2017 mit Herkunft
Es fällt nun auf, dass in die Batterie 120 kWh eingespeist wurden, aber nur 120 kWh entnommen wurden. Die 63 kWh sind dann der Verlust, der beim Laden des Akkus entsteht, also etwa 34%. Das liegt im Rahmen des üblichen Ladewirkungsgrades von 60 – 70 % bei Blei Akkumulatoren.
Was bringt das nun?
Den eingesparten Stromkosten von 183 kWh * 0,26 € = 31,32 € steht die nicht erhaltene Einspeisevergütung von 183 kWh * 0,1234 € = 22,58 € gegenüber. Weiter muss auf die “Eigenentnahme” die Umsatzsteuer abgeführt werden (8,59 €) und der fiktive Ertrag zu Herstellkosten (183 kWh * 0,09 € = 16,47 €) in der Einkommensteuer berücksichtigt werden (wie auch die Einspeisevergütung).
Rein finanziell ist kein signifikanter Vorteil ersichtlich. Einzig, das Ziel, möglichst viel Solarertrag selber zu nutzen und so autark wie möglich zu sein, ist hier die Motivation.
Seit dem Frühlingsanfang häufen sich die Tage, wo die Solaranlage den gesamten Tagesbedarf des Haushaltes decken kann. Währen der Sonnenscheinphase wird der Eigenbedarf aus dem Solarertrag gedeckt, die überschüssige Energie wird in der Batterie gespeichert. Nach Sonnenuntergang wird der Energiebedarf dann aus der Batterie gedeckt.
Stromverbrauch: Die verschiedenen Quellen, Solar, Batterie, Netzbezug
Am Beispiel des 29. März kann man sehen, dass die benötigte Gesamtenergie von 11,05 kWh mit 5,89 kWh aus der Solaranlage, 4,76 kWh aus der Batterie gedeckt wurden. Lediglich 0,40 kWh wurden aus dem Netz bezogen.
Verwendung des erzeugten Solarstroms
An dem 29. März lieferte die Solaranlage insgesamt 30 kWh Strom, davon wurden 5,89 kWh direkt verbraucht, 8,81 kWh in die Batterie geladen und 15,3 kWh ins Netz eingespeist.
Der Spitzboden ist nur durch eine Ausziehtreppe erreichbar, daher soll im “alten” Schlafzimmer eine Raumspartreppe installiert werden, über die dann der Dachboden erreichbar sein soll.
Dazu wurde die Heraklitschicht zwischen zwei Kehlbalken entfernt.
Die Decke vor dem entfernen des Heraklits
In die 70 cm Lücke zwischen den Kehlbalken passt dann die Treppe.
Die Decke ist offen, man sieht den Kehlbalken und die Dachbodendielen von unten
Eine dünne Dämmschicht befand sich in dem Zwischenraum.
Beim Laden der Batterie entsteht durch die Elektrolyse Knallgas, welches sich besser nicht in dem geschlossenen Raum im Keller ansammeln sollte. Daher habe ich eine Zentralentgasung montiert. Die Originalstopfen in den Zellen wurden durch spezielle Stopfen ersetzt, die eine Gasableitung über Kunststoffschläuche ermöglichen.
Aquamatic und Zentralentgasung ist montiert
Weiter verfügen sie über einen Schwimmer, der bei zu niedrigen Elektrolytstand ein Ventil öffnet und man damit dann destilliertes Wasser automatisiert nachfüllen kann.
Nachdem alle Schläuche angebracht waren, habe ich den Auslass der Entgasung in eine Tasse mit Wasser gehalten. Man sieht deutlich die menge an Gas, die bei der Ladung entstehen kann:
Seit dem 13.11.2016 ist der ECOmulti nun in Betrieb. Aktuell wird der Akku nur zu 30% entladen. Damit sehen etwa 3 – 4 kWh für den Abend zur Verfügung.
Ein Sonnentag im Herbst mit Solarspeicherladung
Bei guter Sonneneinstrahlung kann der Akku wieder gefüllt werden, was den Eigenverbrauch des selber produzierten Stromes in die Höhe treibt.
Wochenauswertung des Stromverbrauchens
Das Portal von Victron ermöglicht einen schönen Überblick, wie sehr der Akku zur Hausversorgung beigetragen hat.
Am Colorcontrol bzw. dessen Webinterface kann man die Momentanwerte gut ablesen
Die Solaranlage erzeugt an guten Tagen bis zu 33 kWh Strom/Tag. Der Hausverbrauch liegt durchschnittlich bei 12kWh/Tag, davon können dann in den Sonnenstunden bis zu 6 kWh aus dem direkt erzeugten Strom als Eingenverbrauch gedeckt werden.
Der Rest wird dann ins Netz eingespeist. In der Nacht muss dann der komplette Strom aus dem Netz bezogen werden. Da liegt die Idee nahe, den Strom zwischen zu speichern. Bei der Anlagenbeschaffung habe ich mir auch schon entsprechende Lösungen anbieten lassen, die mir aber alle zu teuer waren (> 6.000€).
Tagesertrag an einem sonnigen Tag
Die “Eigenbaulösung” wird aus einem gebrauchten Staplerakku und einem Kombigerät aus Lader und Wechselrichter bestehen.
Der Staplerakku ist bereits geliefert worden:
So wurde der Akku abgeliefert
Es handelt sich dabei um einen gebrauchen Blei Akkumulator (8 EPzS 640) aus dem Jahr 2011 von der Firma AIM in Nürnberg. Er hat 24V, 640Ah und wiegt 488 kg. Er hat eine Nennleistung von 11,7 kWh, er kann damit den nächtlichen Bedarf von 5 – 6 kWh Strom decken, ohne dass er mehr als 80% entladen werden muss
Er hat bereits im ehemaligen Öltankkeller seinen Platz gefunden.
Der Akku im Keller an seinem Platz
In den nächsten Tagen wird der Victron ECOmulti 24/3000/70 geliefert und dann in Betrieb genommen.
Nun wurde der Plan endlich in die Tat umgesetzt. Auf dem Süd-Ost Dach sind 24 PV Module installiert und erzeugen unseren eigenen Strom. Die Installation wurde von der Firma CET aus Höchstadt/Aisch durchgeführt.
Die Anlage hat eine Spitzenleistung 6,48 kWP, die Module stammen von SolarWatt (60P – 270Wp). Der Wechselrichter ist ein Kostal PIKO 7.0.
Im Haus war der Zählerschrank zu klein, daher wurde im Keller ein neuer Zählerschrank gesetzt und auch die alte Schraubsicherungen durch moderne Sicherungsautomaten ersetzt.
Am 9. August wurde dann von der SK-Baiersdorf der alte Stromzähler durch einen neuen getauscht. Dieser erfasst nun den verbrauchten und eingespeisten Strom separat.
Das lange Wochenende war sehr gut für den Fortschritt beim Dachausbau, die Giebelwand ist nun geschlossen, die Nordseite ich bis hinter das Dachflächenfenster beplankt.
Da die Dampfsperre nicht direkt am Mauerwerk des Kamins angebracht werden darf, wurde um den Kamin herum ein “Porenbeton Kranz” angemauert.
Loser Putz vom Kamin entfernt
Die alte Putzschicht lies sich sehr leicht mit einem Spachtel entfernen, gefühlt bestand sie aus Sand.